Danke für einen großen Musiksommer 2022

von Katja Tschirwitz
 

„Der Sommer war sehr groß“. Naja, vielleicht ein bisschen zu groß, lieber Herr Rilke, zu heiß auf alle Fälle. Musikalisch war dieser Sommer aber tatsächlich sehr, sehr groß und hat alle ArtCon-Anhänger reich beschenkt: mit charismatischen KünstlerInnen an charismatischen Orten und mit einer zauberhaften neuen Location. Das weitläufige Parkgelände des Tagungshauses Himmelspforten am Rande von Würzburg hat Neulinge wie langjährige Fans zu spontanen „Ahs“ und „Ohs“ hingerissen. Die meditative, offene Atmosphäre des Parks war für Kulturbegeisterte und Stadtgestresste quasi der Highway to Heaven, ganz zu schweigen vom neuen ArtCon-Format auf dem Gelände: Das bunte Parkfest mit Salsakurs, Rueda-Show, einem Konzert der kubanischen Band „Son del Nene“, Zigarrenlounge, Cocktailbar und kubanischem Catering sprühte vor Lebensfreude. „Bitte nächstes Jahr wieder!“ Diesen Wunsch einerSalsatänzerin wird man im Herzen bewegen … Tags darauf kam mit der Simon & Garfunkel Revival Band echtes Central Park-Feeling in Himmelspforten auf. Standing Ovations unterm Sternenhimmel und (fast) endloser Applaus belohnten den Mut, diesen himmlischen Veranstaltungsort mit musikalischem Leben zu füllen.

"Mit dieser Vielfalt hat ArtCon einen perfekten Ort für besondere Sommer-Kulturangebote geschaffen.
Himmelspforten hat Gäste, die stets das Besondere suchen und finden und freut sich auf weitere Sommerfestivals mit ArtCon,“ so Gudrun Dittmann-Nath, Leiterin des Tagungshauses Himmelspforten.

Zwei bejubelte Konzerte mit SahneMixx, die Udo Jürgens’ legendäres Liedererbe stets neu ins Heute holen, waren zuvor der Startschuss für die Open-Air-Saison. Einmal als regionales Kulturhighlight in Zeil am Main, umgeben von Rosen im noch grünen Finanzamtsgarten, eine Woche später mit rund 800 internationalen Konzertbesuchern auf dem Marktplatz von Rothenburg ob der Tauber. Als Höhepunkt im sommerlichen Veranstaltungskalender der Stadt rockte SahneMixx den atemberaubenden Platz mit perfektem Entertainment und einer mitreißenden Bühnenshow.

Was soll ich sagen … Selbst der sonnigste Musiksommer hält Überraschungen bereit. So musste das Konzert mit Cuba Boarisch 2.0, der vielleicht charmantesten Fusiontruppe unter dem Himmelszelt, wegen mehreren Coronafällen innerhalb der Band abgesagt werden. Auf dem Homburger Schlossplatz hoch über dem Main hätte die Truppe ihr rhythmisches Verführungsfeuer von Schuhplattler bis Rumba eröffnet. Völkerverständigung auf musikalisch!

Ein üppiges, dreifaches Finale erlebte der ArtCon-Musiksommer 2022 im romantischen Schlosshof Sommerhausen. Nach einem ausgelassenen Abend mit SahneMixx brachten die A-cappella-Sängerinnen von Les Brünettes“ erstaunliche Stimmvirtuosität auf die Bühne und viel frischen Wind in den Schlosshof. Dier vier Charakterfrauen haben den A-cappella-Pop entschlossen aus der Männerecke herausgeholt; dazu erlesene Weine vom Weingut Schloss Sommerhausen – ein Fest für die Sinne. Gnadenlos ausverkauft schließlich das Finalkonzert mit Liedermacher und TV-Moderator Werner Schmidbauer, der den Schlosshof mit seinem Soloprogramm „Bei mir“ kaperte.
Eine hessische Konzertbesucherin bringt es auf den Punkt: „Was für ein schöner Sommerabend. Ein gut gelaunter Werner Schmidbauer, der es schafft, sein Publikum nach wenigen Akkorden zu fesseln, und erst nach mehreren Zugaben in die laue Sommernacht schickt. Ein Solo-Konzert, das begeistert, beschwingt und berührt. Die Location im Schlosshof macht es Publikum und Künstler leicht, sich von Sommerhausen verzaubern zu lassen. Da freut man sich, rechtzeitig ein Zimmer im Künstlerdorf reserviert zu haben, um am nächsten Morgen den Zauber eines musikalischen Sommerabends Revue passieren zu lassen. Wir sind gespannt auf 2023.“

Holla, die Waldfee, wir auch!

Katja Tschirwitz
Kulturjournalistin & Moderatorin

Als Kulturvermittlerin spreche ich über Musik, Bildende Kunst, Tanz und Literatur, aber auch über Kulinarik und Umweltthemen. Ich moderiere Veranstaltungen und Diskussionen, schreibe Fachartikel und Websitetexte. Gerne verflechte ich verschiedene Themen auch miteinander – es hängt doch alles irgendwie zusammen. Meine Arbeit gründet sich auf zwei fundierte Studiengänge: meinen Master of Music („Konzertpädagogik/Musikvermittlung“) und mein 1. Staatsexamen für Lehramt an Gymnasien (Musik).